Die Entdeckung der Wildnis - vom 18. März bis 20. Juli

Die Entdeckung der Wildnis - Aldo Leopold und die Folgen

18. März - 20. Juli 2019

VERLÄNGERT BIS 6.8.2019

Schwarzweiß, gelbbraun oder im bonbonfarben Kodakchrome, die Fotos auf denen Aldo Leopold abgebildet ist, zeigen, dass er einer vergangenen Ära angehörte. Trotzdem gilt er als Vordenker, als Visionär des Naturschutzes, als einer gar, dessen wirkliche Bedeutung sich erst in Zukunft erweisen würde. „Wenn die Zeit Risse hat, dann ist Aldo Leopold durch einen hindurch gefallen“, so schrieb der Journalist Wallace Kaufmann 1991: „Noch immer gehört seine Stimme zu den weisesten in der Natur- und Umweltbewegung. 

Aldo Leopold (1887 - 1948) war amerikanische Forstwissenschafter und passionierter Jäger und steht international exemplarisch für die Verantwortung der Menschen für wilde Lebensräume. Das deutsche Jagd- und Fischereimuseum widmet ihm noch bis zum 20. Juli eine umfangreiche Retrospektive, die durch aktuelle Bezüge zum Natur- und Artenschutz in Bayern und Deutschland ergänzt wird bis hin zu der Frage, wie können wir alle im Sinne Leopolds zur Rettung der Artenvielfalt beitragen.

Zu seinem ersten Job als Forstinspektor beim US Forest Service in Arizona im Jahr 1909 reist Leopold noch in der Postkutsche an. Pioniergeist herrscht vor in jener Zeit, Naturschutz ist damals noch kein Thema. Die Erfahrung in der von Ranchern, Holzfällern und Goldgräbern übersetzten Landschaft wird für Leopold zum Zündfunken eines lebenslangen Engagements für Wildtiere und Wildnis. Auch eine dreimonatige Studienreise nach Deutschland im Jahr 1935 trägt zu diesem Engagement bei.   

1924 initiierte Leopold das weltweit erste staatliche Wildnisgebiet in New Mexiko. Sein Motiv war Schutz der Natur vor Übernutzung, nicht nur durch Rodungen und Bergbau, sondern auch vor Massentourismus. Heute gibt es in USA 803 Wildnisgebiete, die zu 60 Prozent außerhalb der Nationalparks liegen. Jäger wie Touristen haben hier nur Zugang zu Fuß, per Pferd oder in nichtmotorisierten Wasserfahrzeugen. Dieses Prinzip wurde von dem Weltnaturschutzunion übernommen und gilt weltweit für anerkannte Wildnisgebiete innerhalb und außerhalb Nationalparks.

In seinem Heimatstaat Wisconsin engagiert sich Leopold für die Renaturierung von Lebensräumen, u.a.. für Fasane und Rebhühner. Er tut dies mit viel praktischem Know-how und wissenschaftlicher Akribie und legt so das Fundament für Wildtiermangement und ökologische Renaturierung als akademische Lehrfächer. Die Verantwortung des Bürgers für wilde Natur thematisierte Leopold in seinen berühmten Schriften zur Landethik. Was viele seiner Fans in Amerika nicht wissen: Leopold griff dabei auch Anregungen auf aus der Niederwildhege, die er 1935 bei einem Besuch in Deutschland kennengelernt hatte.

Die Ausstellung: Entdeckung der Wildnis — Aldo Leopold und die Folgen läuft bis zum 20 Juli  und wird begleitet von einem Rahmenprogramm sowie Führungen durch den Kurator Till Meyer.

Besuchen Sie auch unsere Veranstaltungen im August:

Kuratorenführungen durch die Ausstellung mit Till Meyer:
01.08. 17:00 Uhr
06.08. 15:30 Uhr

Führungen KOSTENFREI


Ausstellung und Rahmenprogramm werden unterstützt u.a. durch den Bayerischen Jagdverband und großzügig gefördert durch den Bayerischen Naturschutzfonds